Eigentlich war der kolumbianische Priester Ramón de Jesús Torres González in anderer Mission auf Einladung von D. Juan Fernando Gomez, dem Pfarrer der Kirche Ntra. Señora de Jesús, nach Ibiza gekommen. Bei einem Besuch der Pfarrkirche entstand aus seiner Absicht, einige Tage Urlaub zu verbringen, schnell ein höheres Anliegen. Das Altarbild hatte es ihm angetan. Während seines Ibiza Aufenthaltes verfasste er ein Denkschrift, in der er jedes einzelne Bildelement interpretierte – mit der Zusage, auch nach seiner Rückkehr nach Rom die Studien zum Altarbild fortzuführen.

Die von der spanisch-flämischen Schule beeinflussten Künstler Rodrigo Osona und dessen Sohn Francisco fertigten das 7,50 Meter hohe und 5,10 Meter breite Werk vermutlich in der Zeit von 1481 bis 1518 an. Auf 25 hölzernen Tafeln malten die beiden in Öl biblische Szenen, wie Mariä Verkündigung, die Geburt Jesu, die Auferstehung Christi, Pfingsten und Maria Himmelfahrt. Ramón interpretierte die Bildelemente auf eine sehr persönliche Art und Weise.

So machte er während seiner Studien eine besondere Entdeckung: auf einer der Tafeln ist ein Rotkehlchen zu sehen, das Maria zu Füßen sitzt und einen Kranz aus Perlen im Schnabel trägt. Bisher ging man davon aus, dass es sich hier um einen Rosenkranz handelt. Als er sich die den Bildausschnitt jedoch mit einer Lupe ansah, war ihm klar, dass dies eine Perlenkette ist. In seinen Augen repräsentiert sie ein Schmuckstück, das der Teufel der Jungfrau stiehlt.

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Seine genaue Untersuchung bestätigte einmal mehr, dass dieses zum Kulturgut erklärte Altarbild dringend einer Restaurierung bedarf.

Die Mitglieder der Vereinigung der „Obreros“ und Freunde der Gemeinde Nuestra Señora de Jesús (im Deutschen entspricht die Vereinigung in etwa dem Kirchenvorstand) analysieren derzeit – basierend auf einer vom Inselrat in Auftrag gegebenen Studie – welche Budgets erforderlich sind und wie sie Spendengelder zusammenbekommen, um die öffentlichen Institutionen darin zu unterstützen die mehr als nötige Restaurierung des Altarbilds in Angriff zu nehmen. Da von den öffentlichen Institutionen derzeit kaum Gelder zu erwarten sind, haben sie sich dazu entschieden, die Finanzierung selbst zu organisieren. Das Restaurations-Projekt wird in mehrerePhasen aufgeteilt. Die Kirche muss zunächst gegen Feuchtigkeit isoliert und entfeuchtet werden. Außerdem bedarf es der Regulierung der Temperatur und des Lichteinfalls, damit die Farben keine Schäden nehmen. Erst wenn diese drei Bedingungen erfüllt sind, kann mit der eigentlichen Restaurierung begonnen werden. Obwohl die exakten Kosten für die jeweiligen Projekte noch nicht genau berechnet sind, wird der erforderliche Betrag auf knapp 500.000Euro geschätzt.

Dank der Studien, die Pater Ramón derzeit durchführt, ist geplant, demnächst einen Bildband mit über 60 Fotos herauszubringen, der den Besucher in Form eines virtuellen Rundgangs vom „Portalet“ und dem Dorfplatz bis hin zum Altarbild führt. Der Erlös aus dem Buchverkauf und Spendengelder sollen dazu dienen, so gut es geht, die einzelnen Restaurierungsphasen zu finanzieren. Auf der Internetseite der Obreros www.obrerosjesus.es ist ein Formular vorbereitet, in dem sich Interessenten registrieren und sich auf diese Weise für das Projekt engagieren können. Wer das Projekt mit einer Spende unterstützen möchte, der kann seinen Obolus auf das folgende Konto einzahlen: Cam 2090 6417 71 0200082776.

Die Bank ist die Caja de Ahorros del Mediterráneo, der IBAN lautet: ES2020906417710200082776, BIC: CAAMES2AXXX

www.obrerosdejesus.es,
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