Sevilla-Fan bis zum Tode: „Sevillista seré hasta la muerte“ (eine Zeile aus der FC Sevilla Hymne). Ein bunter Paradiesvogel. Extravagant. Einer, der sich traut, seine Meinung zu sagen. Der Geist von Abidal, Gottes (Messis) Gehilfe und Designer von Brillen: Dani Alves (Juazeiro, Bahia, 1983) antwortet und läuft.

Welche Ziele verfolgt jemand, der schon alles gemacht hat?

Nun, ich möchte weiter das machen, was ich liebe, so wie auch ein Kind nicht müde wird, mit seinem Lieblingsspielzeug zu spielen. Ich liebe es, zu gewinnen – es ist wie die Lust auf Schokolade: wenn du davon probiert hast, möchtest du noch ein Stückchen mehr.

Irritiert Sie der Gedanke, dass Menschen in 100 Jahren ein altes Fußballspiel mit Messi sehen könnten, in dem Sie wie ein Nebendarsteller wirken?

Am Ende ist Messi ein ganz normaler Mensch, der nur von anderen anders wahrgenommen wird. Das, was Sie mit dem Filmrückblick gesagt haben, macht mich stolz, denn wir sind professionelle Kollegen und teilen zahlreiche unvergessliche Momente.

In einem Barça-Madrid Spiel müssen Sie im Angriff Messi unterstützen, und wenn Sie in die Verteidigung wechseln, gegen Christiano Ronaldo verteidigen. Denken Sie nicht manchmal: „Verflixt, Spieler des Jahres sollte Dani Alves werden?“

Ha, ha, ha. Nun, ich habe meine eigene Meinung zu dieser Auszeichnung, aber beide Aufgaben erfülle ich sehr gerne.

Ist Cristiano Ronaldo der schwierigste Spieler gegen den Sie je in Ihrer Laufbahn verteidigen mussten?

Unglücklichweise gibt es in meiner Position keine einfachen Spieler, gegen die ich antrete und so ist Christiano nur einer von ihnen. Es gab Spieler, die schwerer zu packen waren.

Was ist Ihre schönste Erinnerung aus der Barca-Zeit?

Alle Augenblicke sind besonders, aber die gemeinsamen Momente mit Abidal, von dem ich viel gelernt habe, war mit die beste Zeit.

In den letzten Jahren haben Sie sich zu einer Fashion Ikone entwickelt. Streben Sie es an, die Lady Gaga des Weltfußballs zu sein?

Nein, darauf erhebe ich keinen Anspruch. Ich habe nur eine eigene Art mich zu kleiden und ich mag es. Normal zu sein erscheint mir langweilig. Man sollte etwas wagen und das passiert automatisch, wenn man nicht danach eifert, jemand anderes zu sein.

Sie haben eine eigene Brillenkollektion (Bam Bam) herausgebracht. Sieht man mit diesen Gläsern dann die Welt so, wie Dani Alves sie sieht?

Wahrscheinlich wird das nicht funktionieren, aber auf einen Versuch kommt es an. Eines kann ich Ihnen versprechen, wenn Sie die Welt so sehen, wie ich, wird es nicht langweilig (lacht).

Bedeutet die Brillenlinie einen ersten Schritt in die Welt der Mode? Was denken Sie über die offiziellen Trikots? Erscheinen sie Ihnen nicht langweilig?

Ja, es ist ein erster Schritt in diese Richtung. Und ja, die Teamtrikots sind ein wenig langweilig, da könnten sie schon etwas mehr für meinen Geschmack entwerfen.

Wodurch lassen Sie sich zu Ihrem Stil inspirieren?

Ehrlich gesagt nehme ich kaum Notiz von männlichen Models, aber sehr wohl schaue ich mir weibliche Models und die Mode, die sie tragen, genau an. Sie sind einfach wagemutiger und kombinieren besser. Ich verfolge vieles auf Instagramm.

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Gibt es hier auf Ibiza etwas, das Sie in Ihrer Heimat Brasilien nicht finden? Was macht die Insel, für einen Weltfußballer wie Sie, so interessant?

Ich glaube nicht, dass es hier etwas gibt, was du in Brasilien nicht bekommst. Wir Fußballer lieben Ibiza, weil es so nah ist. Du kannst nachts ausgehen und findest am Tag die nötige Entspannung.

Neben Ihren modischen Ambitionen laden Sie auch manchmal Videos hoch, in denen Sie ein Instrument spielen oder singen. Werden Sie nach Ihrer sportlichen Laufbahn eine Karriere in der Musikbranche anstreben?

Neeeiiiiinn!!!! Das mache ich nur aus privatem Vergnügen, weil ich gute Musik liebe. Ich bevorzuge auch keine bestimmte Richtung. Hauptsache, der Musiker setzt auf Qualität.

Die Weltmeisterschaft in Brasilien lief nicht so gut für Ihr Team, aber war es noch schlimmer Mascherano und Messi „Brasil decime qué se siente…“ singen zu hören? Haben Sie Ihnen gesagt, dass sie aufhören sollen?

Neeiin!!! Das ist eben Fußball und das ist es, was ihn so speziell macht. Nichts geschieht ohne Grund. Alles ist ein Lernprozess für denjenigen, der lernen möchte.

Bei Barça formieren Sie sich mit Piqué in Trios und Quartetts in der Abwehr. Erwischen Sie sich dabei, dass Sie das gleiche mit Shakira machen?

Nein, das mache ich nicht, aber ich liebe ihre Musik.

Wenn Sie und Neymar im Fernsehen zu sehen sind, dann immer voll aktiv: singend oder tanzend. Es weckt den Gedanken, dass die Brasilianer Spanien als sehr langweilig empfinden müssen.

Nun, jedes Land hat seine eigene Kultur und das respektieren wir. Es wäre ja auch unschön, wenn du umgekehrt nicht in deinem Eigenarten angenommen wirst (lacht). Für uns bedeutet ein gutes Leben, das es ein erfülltes ist und kein langweiliges.

Sie haben so lange für Sevilla gespielt und sind ein großer Musikliebhaber. Singen Sie die Hymne unter der Dusche?

Ich liebe sie so sehr, dass ich sie singe, wenn ich gegen Sevilla spiele (lacht).

Nehmen wir an, Sie fahren zu einem Training und Sie könnten nur einen Song im Auto hören: „Amor mío“, gesungen von Cristiano Ronaldo, „Malagata“ von El Mono Burgos und „Ai, se eu te pego“ gesungen von Neymar. Welchen wählen Sie?

Ha, ha, ha, natürlich „Ai se eu te pego“.

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