Zwei Saisons lang hat der israelische DJ und Produzent Guy Gerber zu seinen Rumors Partys im Beach House am Playa d’en Bossa geladen. Die Veranstaltung war in punkto Underground unerreicht auf Ibiza. Kein Eintritt erforderlich, die Line-ups geheim bis zur letzten Sekunde – nur durch Mundpropaganda wurde daraus am Ende eine riesige Attraktion, so dass die Behörden die Party schließlich stoppten.  3000 Raver hatten sich zuletzt am Strand versammelt. Und in diesem Jahr? Rumors hat eine wöchentliche Residency im Destino, Pachas wunderschönes Cliff Top Resort in Tamalanca.

„Es hat einige Wochen gedauert, bis ich den richtigen Sound für das Destino gefunden habe“ erklärt Guy, „meine Message klar auszuformulieren. Aber Mitte Juni etwa war ich dann  so richtig angekommen.“

Der aus Tel Aviv stammende Guy verbringt seine Sommer in Talamanca, nur einen Spaziergang vom Destino entfernt. „Ich fahre kein Auto, aber ich laufe gern“  erzählt Guy weiter. „Von Talamanca kann ich zum Pacha spazieren, zum Spa im Gran Hotel, zum Fish Shack und zum Destino. Die meisten meiner Freunde leben hier, dadurch hat das alles einen sehr nachbarschaftlichen Vibe. Ich könnte natürlich auch eine Villa in den Bergen mieten, aber in Talamanca fühle ich mich, als würde ich tatsächlich mit den Menschen zusammenleben – und zwar ein normales Leben und nicht auf sich gestellt in einem Elfenbeinturm. Ich finde es essentiell, hier zu wohnen, wenn man eine Residency hat. Du willst die richtigen Leute auf deiner Party haben, nicht irgendwelche, die für eine Woche auf die Insel kommen. Du willst, dass die Locals kommen. Und die sind nun mal nicht so leicht zu beeindrucken!“

Es trifft sich gut, dass Guy in der Lage ist, Eindruck zu machen. Seine DJ-Sets sind ebenso eigenwillig wie zugänglich und es sind seine innovativen Techno Produktionen, die ihn vom Großteil seiner Zeitgenossen unterscheiden. Sein Fabric 64-Album zum Beispiel ist ein Geniestreich. „Es gibt eine Menge guter Musik da draußen“  erläutert Guy, „aber ich finde, die Leute machen es sich manchmal etwas zu einfach. Entweder wollen sie an der Spitze bleiben oder sie wollen erkannt werden. Sie folgen den Trends. Ich dagegen denke stets: ‚Wenn ich mir das in zehn Jahren anhören, werde ich es dann noch mögen?’ Zudem ist es mir sehr wichtig, nicht wie irgendjemand anders zu klingen. Manchmal gehe ich ins Studio und entwickle etwas das toll klingt. Aber wenn ich merke, es erinnert mich an einen anderen Künstler  – dann lösche ich es wieder.“

Die Inspiration eines Künstlers kann viele Gesichter haben. Für Guy ist das jedoch der leichtere Teil des Ganzen. „Wenn mich etwas inspiriert – eine emotionale Situation etwa – dann kann ich mich besser darauf konzentrieren, was ich tue. Das Wichtigste ist, dass du empfänglich bist für all das, was um dich herum passiert. Das ist das Allerwichtigste!“