Eines der aufsehenerregendsten Billboards in Ibiza 2016 ist zweifellos die ANTS- Kampagne mit Maya Jane Coles. Das Motiv zeigt Maya, die in einer geheimnisvollen Film-noir-Bar Drinks bestellt. Ein Bild, das unweigerlich Erinnerungen etwa an Ridley Scotts Sci-Fi-Kultfilm „Blade Runner“ hervorruft. „Ushuaïa wollte diesen Sommer etwas Künstlerischeres machen,“ erklärt Maya. „Normalerweise fliege ich nicht für ein Shooting irgendwo hin, es kostet einfach zuviel Zeit. Aber dieses Konzept fand ich doch so stark, dass ich dafür nach Berlin gereist bin. Das Fotografen-Duo, Chloé Claverie and Nick West, hat schon mit Kanye West gearbeitet. In der Werbewelt sind die beiden echte Big Names.“

Das besagte ANTS-Shooting war zwar nicht Mayas Kreation, dennoch ist es ihr heute wichtiger als jemals zuvor, wie sie dargestellt wird. „Das Image muss zur Musik passen,“ erzählt sie. „Dunkel und geheimnisvoll, das ist mein Vibe. Ein Grund, warum ich mit Leuten arbeite, die von Goth inspiriert sind. Als ich jünger war, endete es oft damit, dass ein Fotograf ein wenig googelte und schließlich den falschen Eindruck bekam, wie ich dargestellt werden wollte. Heute komme ich mit so einer Situation viel besser klar. Der Fotograf bekommt sein Motiv, aber nur so lange ich nicht irgendetwas machen muss, mit dem ich mich unwohl fühle. Ich erinnere mich an ein Mode-Shooting, wo das Team Leggings mit Blumenmuster und ein lila Top mitbrachte. Die hatten wohl nicht richtig recherchiert.“

Eine wahre Künstlerin im besten Sinne ist Maya, ihre Underground-Ästhetik ist ihre eigene Schöpfung. Sie malt, sie zeichnet und sogar die Visuals ihrer Tour stammen von ihr. Dann werden sie anschließend animiert. „Wenn ich Zeit im Flugzeug totschlage, dann zeichne ich eben,“ lächelt Maya. „Ich habe immer ein Sketchbook auf Tour dabei. So ist mein gesamtes Artwork entstanden. Es geht mir nicht nur um die Musik. Alles, was ich produziere, steht für mich. Ich könnte es jemand anders designen lassen, aber ich mag die Tatsache, dass ich alles selbst gemacht habe.“

Drei Jahre sind seit der Veröffentlichung ihres vielbeachteten Debüts Comfort vergangen und es ist an der Zeit für ein brandneues Doppelalbum, das in diesem Jahr in die digitalen Regale kommt. Wie zu erwarten war, stammen Musik und das grafische Artwork komplett von ihr. „Es sind 24 Tracks, dazu ein paar Bonussongs,“ erklärt Maya. „So sehr ich 125bpm-Sachen mag, four to the floor, umso stärker erfüllt es mich, Musik zu schreiben, die man immer hören kann. Musik, die das ganze Leben bei dir bleibt, so etwas wie von Massive Attack oder Portishead. Disc 1 ist daher für das Anhören zu Hause gedacht, Disc 2 ist Club-Material. Es ist immer schwer zu beschreiben, wie es nun klingt, aber ich denke, es ist reifer als mein erstes Album.“

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www.mayajanecoles.com