Zum ersten Mal machte der 27-jährige Patrick Topping anno 2008 auf Ibiza Party. Es gab Zeiten, da spielte er durchaus mit dem Gedanken, sich ganz auf der Insel niederzulassen. Am Ende entschied er sich jedoch dafür, in Newcastle zu bleiben, um sich auf die Qualität seiner Produktionen zu konzentrieren.

„Ich war nie ein Ibiza-Arbeiter,“ erklärt Patrick, als wir uns auf dem Sonnendeck des Corso-Hotels treffen. „Ich habe es erwogen, insbesondere 2010, als mein bester Freund hier lebte. Aber ich entschied, dass ich meine Zeit besser für die Musik nutzen sollte, anstatt auf Ibiza zu feiern. Im Rückblick bin ich sehr froh, mich für meine Produktionen entschieden zu haben. Ich habe in diesen drei Sommern soviele Fortschritte gemacht.“

Vorspulen 2013 – und Patricks Studioarbeit zahlt sich bereits aus. Hot Trax pickte seine Debüt-E.P. „Walk On“ und setzte auf das unbekannte Talent. In jenem Sommer spielte Patrick auch seinen ersten Ibiza-Gig, für Jamie Jones im DC10. Im Jahr darauf lud ihn das Paradise erneut ein, diesmal als Resident. Vier Mal spielte er damals – es wurde die Saison seines Durchbruchs.

„Als ich 2014 nach Ibiza zurückkam, buchten sie mich ins Ocean Drive,“ lacht Patrick. „Bis dahin kannte ich nur San Antonio, Playa d’en Bossa und die Clubs. Ich war nie wirklich woanders. Als ich das Ocean Drive sah, dachte ich nur, wow, was ist das denn? Es war so eine neue Erfahrung, all die DJs hier zu sehen. Ich habe mich damals in die Marina verliebt und buche meine Hotels nur noch hier.“

2015 schließlich war Patrick ständig auf Tour, Festival Hopping von Mexiko über Detroit nach Australien. Nicht weniger aktiv war er im Studio. Auf Truesoul und Relief Records kamen seine grandiosen Tracks raus, die Liste seiner Beatport-Hits wird stetig länger. Heute ist Patrick einer der gefragtesten Underground-DJs im internationalen Dance Circuit. Kein Zweifel – Patricks Entscheidung zugunsten der Produktionen hat sich längst ausgezahlt.

„Es war ein langsamer Aufstieg,“ erklärt Patrick bescheiden. „Zu Anfang spielte Jamie meine Tracks. Dann signte er „Any Amounts“ an Hot Creations. Danach landete ich einen Gig im Paradise, schließlich wurde ich dort Resident. Jetzt versuche ich mich etwa im Elrow zu etablieren. In Zukunft möchte ich auf das nächste Level hoch, weiß aber eigentlich noch gar nicht genau, was das sein wird!“

Eine Sache ist ohne Zweifel klar: Die nächste Generation der Dance Music kann aus Patricks Geschichte einiges lernen. „Viele meiner Freunde sind aufstrebende Produzenten,“ schließt Patrick, „aber ich sage immer: Vergiss den Sommer auf Ibiza. Bleib’ zu Hause und konzentriere dich auf die Musik. Aus meiner Erfahrung ist es das einzig Richtige. Man bekommt heute hauptsächlich über Produktionen einen Gig. Das bedeutet: Party machen ist absolut kontraproduktiv.“