Wir trafen uns mit Cam Edwards und Joe Lenzie, besser bekannt als Sigma, Ende Juli, nur Stunden vor ihrem Gig im Amnesia. Spätestens seit vor einigen Jahren ihre Singles „Nobody to Love“ und „Changing“ in den offiziellen UK-Charts ganz oben standen, haben sich eine Menge Türen für die beiden geöffnet. Kollaborationen mit Paloma Faith, Rita Ora und zuletzt Take That haben Sigma als echten Household-Name etabliert. TV-Performances zur Primetime gehören mittlerweile ebenso dazu wie Auftritte bei TFI Friday und X-Factor und auch BBC Sports’ „Personality of the Year“ passt mittlerweile zum Drum’n’Bass von Sigma.

„Zum Auftakt der BAFTA TV Awards „Labrinth“ zu spielen, war wohl das Surrealste, was wir je gemacht haben.“ sagt Cam und lächelt. „Das Publikum bestand aus Business-Magnaten und Medien-Größen wie Lord Alan Sugar und Sir David Attenbourough. Es war eine großartige Erfahrung, aber gleichzeitig auch ziemlich schräg, diese Leute zu sehen, während du einen Drum’n’Bass-Track droppst!“

Diesen Sommer sah es so aus, als könnten sich Cam und Joe über ihre dritten Nummer-Eins-Single freuen. Überraschenderweise schaffte es „Cry“, ihre Kollaboration mit Take That, nicht ganz an die Spitze. „Wenn du so eine große Single veröffentlichst, dann brauchst du einen entsprechenden TV-Slot, in der Graham-Norton-Show oder bei „X-Factor“,“ erzählt Cam. „Unglücklicherweise klappten die von uns geplanten Termine nicht. Wenn du dann also diese Präsenz im Fernsehen nicht hast, dann fehlt dir der letzte Schub, den die Single braucht.“

Ein weiterer Aspekt dürfte die neue „On Air On Sale“-Policy der Musik-Industrie und die damit einhergehende Veränderung in Sachen UK-Charts sein, die sich auch auf die Verkäufe von Sigma auswirkt. „Die Charts haben sich in den letzten Monaten massiv verändert,“ erklärt Joe. „Früher war es so, dass es vor der ersten VÖ-Woche jede Menge Vorbestellungen gab, weil der Buzz einfach so groß war. Jetzt können die Leute den Song kaufen, sowie sie ihn hören. Streaming ist auch ein bedeutender Faktor und bestimmte Musik, die es noch vor einigen Jahren schwer gehabt hätte, ist mittlerweile erfolgreich.“

„’Controller’ von Drake hat es in den Charts auf Platz zwei geschafft,“ fügt Cam hinzu. „Das war nicht einmal eine Single. Nichts gegen Drake – wir lieben seine Songs – aber die Charts repräsentieren die Sales nicht mehr, es geht nur noch ums Streaming. Wenn du eine große Nummer wie Drake, Rihanna oder Calvin Harris bist, dann ist das eine gute Sache, aber wenn du ein Newcomer bist und noch nicht über diese riesige Fanbase verfügst, ist es unglaublich schwer, die Top-10 zu knacken.“

Ob der nächste Angriff auf die Charts zusammen mit Superstar Craig David passiert, ist noch nicht ganz klar. „Craig ist einer der nettesten Typen und er ist immer super positiv,“ fasst Cam zusammen. „Wir waren mit ihm zusammen im Studio, aber ob die Tracks das Licht der Welt erblicken, ist noch nicht klar. Wir wollen auf jeden Fall so oft es geht mit Leuten zusammenarbeiten, die wir respektieren. Und Craig David ist ganz sicher einer davon.

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