Ibiza war schon immer eine Quelle der Inspiration für große Geister aus Musik, Kunst und Literatur. Der deutsche Schriftsteller Walter Benjamin, der französische Philosoph Yves Michaud, das Kollektiv Grupo Ibiza 59 und schillernde Namen wie Pink Floyd oder die Rolling Stones haben auf der Insel neue Inspiration gefunden – sei es nur bei einem Kurzbesuch oder bei längeren Aufenthalten.

Und nun: Rita Sabo – eine aufstrebende, multidisziplinär arbeitende Künstlerin auf dem Weg an die Spitze der internationalen Kunstszene. Sie reiht sich in die prominente Reihe derer ein, die den Zauber Ibizas in ihren Werken verarbeitet.

Geboren im Norden des Kaukasus, wuchs Sabo in der Schweiz auf. Ihre kunst- und kulturaffine Familie führte sie früh in die kreative Welt ein.

„Wir besuchten oft Vernissagen. Musik und Kultur gehörten zu unserem Alltag. Meine Leidenschaft wurde schon in jungen Jahren gefördert“, vergegenwärtigt Rita.

Ihre Wertschätzung für die Künste ließ sie an den Kunstschulen in Zürich und Basel sowie an der renommierten Central Saint Martins University of Art in London studieren. Heute lebt Sabo mit ihrer Familie in Wien und verbringt ihre Winter auf Ibiza – mit gelegentlichen Ausflügen nach Thailand.

„Wo auch immer du hingehst, da bist auch du“, diesen Satz trägt Rita als Inspiration in und, im wahrsten Sinne, auch mit sich: Farbmaterial ist stets im Gepäck. Ihre Umgebung beeinflusst ihr Schaffen zutiefst.

SACRED PLANET, 2023, hollow cast aluminium, double patinated bronze, wax-coated, diameter: 140cm, pedestal “Venezia” 55x55x70cm Exhibition at the Ludwig Museum Koblenz

„Künstler sind wie Schwämme, sie saugen die Energien um sie herum auf“, so Rita, als wir uns auf Ibiza treffen. „Ich nehme die feinen Vibrationen eines Ortes sehr deutlich wahr. Auf Ibiza ist das etwas ganz Besonderes. Jedes Mal, wenn ich hier bin, gehe ich in eine intensive Phase mit meiner Kunst. Neue Ideen, Techniken und Einflüsse entstehen. Es ist unglaublich, es scheint fast wie von selbst zu passieren.

“Die atemberaubende Kulisse Ibizas macht die Natur zur größten Inspiration. „In den letzten Jahren hat mich meine Liebe zur Natur dazu gebracht, ganz und gar den Prinzipien der heiligen Geometrie zu folgen. Zur Erklärung, die heilige Geometrie ist eine spirituelle Weltanschauung, die mathematische Muster und geometrische Formen erkennt, die sich in Flora und Fauna wiederholen: Die Spirale eines Schneckenhauses oder die komplizierten Muster einer Schneeflocke. Ihnen werden symbolische Bedeutungen zugeschrieben, die als Beweis für die göttliche Schöpfung gelten.“

Das Konzept geht zurück auf Philosophen und Universalgelehrte, die bis zu Plato zurückreichen: „Gott geometrisiert immer.“

In der spirituellen Community Ibizas ist das Prinzip sehr geläufig. Kein Wunder also, dass Rita zum ersten Mal auf der Insel in Berührung mit dieser besonderen Philosophie kam.

„Ich habe den Dokumentarfilm Sacred Geometry and Me angesehen – und er hat mich völlig umgehauen! Das war der Moment, in dem ich tief in das Thema eintauchte. Ich glaube aber, es schlummerte schon von klein auf in meinem Unterbewusstsein. Als Kind habe ich mich oft dabei ertappt, wie ich geometrische Formen zeichnete. Das Metaphysische hat mich demnach schon früh fasziniert.“

Doch auch der menschliche Geist und die Psyche faszinieren die vielseitige Künstlerin

„Ich liebe außergewöhnliche Menschen. Künstler wie Klimt oder der Psychoanalytiker Jung beschäftigen mich“, erklärt Sabo. „Inspiration finde ich in Literatur, Musik und auch in meinen Träumen. Sie sind ein sehr großer Teil meiner Arbeit. Ich bin sehr feinfühlig und achte auf Symbole und Zeichen, die aus dem Unterbewusstsein auftauchen.“

17* SACRED PLANET, 2023, hollow cast aluminium, diameter: 34.5cm Exhibition #Art4GlobalGoals at the UNESCO headquarters in Paris

Kräftige Farben, komplizierte Muster und Symbole aus alten Epochen, die Rita aus der Vergangenheit, über Zeit und Raum hinweg, in die Zukunft bringt, bilden die fantastischen Traumlandschaften ihrer Gemälde. Ritas Reflexionen über komplexe Themen wie die universelle Kraft der Schöpfung, die Vereinigung männlicher und weiblicher Energien und das Mysterium weit entfernter Galaxien nehmen hier Gestalt an.

Ihre Kunstwerke sind Ausdruck eines modernen Zeitgeistes, einem kollektiven Durst nach Kunst. Sie berühren nicht nur die Oberfläche, sondern tauchen in die Tiefe der Seele ein. Von hedonistischen „Content-Tretmühlen“ der sozialen Medien kann hier nicht die Rede sein.

Zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Kunstkarriere gehören eine Ausstellung in der Biblioteca Nazionale Marciana in Venedig und eine Ausstellung ihrer Skulpturenserie Sacred Planet im UNESCO-Hauptquartier in Paris. In diesem Jahr steckt Rita inmitten der Vorbereitungen für eine Ausstellung im MAXXI Nationalmuseum für Kunst des 21. Jahrhunderts in Rom.

Ritas Vision für die Zukunft? Sabos Antwort offenbart erneut den Tiefgang ihrer Kunst, die mehr sein möchte als oberflächliche Ästhetik.

„Es ist mir sehr wichtig, dass die Menschen etwas aus meiner Kunst mitnehmen, was sie zu einem Bewusstseinswandel anregt. Ich bin dann zufrieden, wenn ich mit meiner Arbeit einer guten Sache dienen kann. Das ist meine Mission und verleiht mir kreative Flügel.“

 

Rita Sabo

www.ritasabo.de