Alexander Beulich ist zwanzig Kilometer von Frankfurt entfernt geboren, in Königstein im Taunus. Ein heilklimatischer Kurort mit Spitzenwert im deutschen Kaufkraftindex, gespickt mit einigen der landesweit teuersten und exklusivsten Immobilien. Flamboyantes Ambiente, Jugendstilwohnungen und herrschaftliche Villen prägen das Stadtbild, welches den 31-Jährigen nachhaltig beeinflussen wird. Obwohl er sagt: “Ich bin in der Grossstadt aufgewachsen, bin ein Frankfurter Junge. Dieses multikulturelle Klima war für meine persönliche Entwicklung entscheidend. Ich komme mit allen Kulturen und Menschentypen klar”. Der Immobilien-Entwickler finalisiert auf Ibiza gerade mit seinen Geschäftspartnern Thomas Oellig und Peter Germann das aussergewöhnliche Bauprojekt Hippiements.

Um das Projekt und die Denke von Beulich zu verstehen, gehen wir zurück in seine Schulzeit. Schon damals, während seine Klassenfreunde Playstation spielten, trug der Teenager Zeitungen aus. Und später, an der Uni, fuhren Alexanders Studienkollegen mit dem eigenen Auto zur Vorlesung, er chauffierte nachts mit dem Taxi Leute durch die Gegend. “Weil ich eigenes Geld verdienen wollte, ging ich meinen Weg – und klar, das stiess auch mal auf Unverständnis. Aber ich wollte einfach meinen Eltern nicht auf der Tasche liegen”, erinnert er sich.

Beulich erscheint zum Interview sportlich elegant gekleidet, mit dunkelblauem Hemd, wirkt ausgeglichen. In sich ruhend. Klar in der Ansprache. Ein Leader. Ihm sei früh klar geworden, dass Fleiss und Arbeitsmoral zu Erfolg führe. Zum ersten Mal, als er sich, relativ spät, mit 17 erst, einem Fussballverein anschloss. Andere waren da, gerade taktisch, natürlich viel weiter. Alexander holte mit den erwähnten Prädikaten schnell auf und kickte sich innerhalb nur eines Jahres von der Kreis- in die Landesliga – als Mittelstürmer.

Wie immer, wenn Beulich etwas wirklich will. Stimmen die Parameter nicht zu hundert Prozent, zieht er sich zurück bzw. behält seine Energie dafür auf, worin er Potenzial sieht. Letzteres ist eines seiner grossen Talente – er weiss, wo sein Engagement erfolgsversprechend ist, und wo nicht. Ein gutes Beispiel sei auch sein kurzes Studiengastspiel an der Goethe Uni, welches er nach einem halben Jahr abbrach, weil er merkte, dass ihn die gebotenen Lerninhalte nicht weiter bringen werden. Genauso wie das Praktikum in einer renommierten Unternehmensberatung: “Ich merkte, dass ich kein Anzugtyp bin und dieses Outfit am liebsten gleich mit Bauhelm tauschen wollte. Weg von der Theorie, raus in die Praxis. Weil hey: Machen ist wie wollen – nur krasser!”, lacht Beulich und fügt an, dass er später in einer praxisorientierten Universität den “Bachelor”-Abschluss machte.

Dieser Hang zu gelebter Konsequenz ist einer seiner Erfolgsfaktoren: “Ich verfolge mein Ziel mit allen Mitteln, vielfach auch stur und verbissen – man muss konsequent sein, wenn man sich für etwas entschieden hat. Das ist Teil unserer Team-Erfolgsformel, auf die wir unser Team einschwören.”

“Häuser bauen, das wollte ich schon immer”, sagt der Unternehmer. Das Rüstzeug dafür hatte ihm sein “Ziehvater” und Business Partner Thomas Oellig, eine Immobilien-Koryphäe im balearischen und Frankfurter Raum, beigebracht. “Du wirst lachen, aber Thomas kommt aus dem Bergbau und hat sich alles weitestgehend selber beigebracht – und später das Wissen an mich weitergegeben. Wir haben ein ausgeprägt gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Visionen. Gerade wenn wir, zusammen mit unserem technischen Geschäftsführer Peter Germann, erfahrener Architekt der schon für Zaha Hadid gearbeitet hat, auf einem Grundstück stehen, wissen wir drei sofort, was da hingehört.” sagt der Eintracht-Frankfurt-Anhänger, um weiter zu erklären:

“Domus Vivendi ist auf Ibiza verwurzelt. Thomas wanderte vor 33 Jahren auf die Baleareninsel aus, lernte Silvia, die frühere Toningenieurin von Musikern wie Mike Oldfield, da kennen. Die beiden heirateten, bekamen die Söhne Max und Leopold, welche auf Ibiza den Grundschulabschluss machten. 2009, zogen sie dann mit den Jungs nach Frankfurt und verlagerten das Hauptbusiness in die Gegend. Durch den Kontakt meines Vaters durfte ich da ein Praktikum machen, wurde direkt angestellt und bin heute Geschäftsführer unserer Firma – mit mittlerweile vierzig MitarbeiterInnen”.

Lief das sofort rund? “Natürlich wurde ich mit 18  erstmal in’s kalte Wasser geschmissen und habe mich wohl ganz gut verkauft. Ich bildete ich berufsbegleitend weiter, u.a. BWL, um meine Entwicklung voranzutreiben.”

Ohne Architekturstudium, was bemerkenswert ist, wenn man bedenkt, dass seine Geschäftspartner und er ihre Ideen mit Top-Ingenieuren bzw. -Architekten besprechen und umsetzen müssen. Die haben eine eigene Methodik und Fachsprache.

“Das ist richtig – und unsere tägliche Herausforderung: Technik, Visionen und Verkauf zusammenbringen. Wir kreieren Ideen, entwickeln sie in unseren Köpfen weiter, bringen die Kreation zu Papier – und dann so genau wie möglich in die Denkzentralen unserer Ingenieure und Architekten. Aktuell resultiert unser Businessmodell in einem gegenwärtigen Gesamtprojektvolumen von rund einer halben Milliarde Euro.”

A propos Geld – wie finanziert man solche Projekte? “Wir sind nach den vielen Jahren selbst kapitalstark geworden, haben aber auch einen Investorenpool, müssen nicht für jedes Projekt neu suchen. Dazu stehen uns starke Bankpartner zur Seite, die uns Finanzierungslinien darstellen. Natürlich könnten wir alles mit eigenem Geld machen, aber das wäre dann weniger von allem. Wir wären heute nicht da, wo wir sind.”

Nämlich nicht nur in Frankfurt, sondern auch auf Mallorca, wo mittlerweile dreissig MitarbeiterInnen im von Thomas Oellig selbst entworfenen und gebauten Bürogebäude (rund 8000 qm ) arbeiten. “Zwei Jahre brauchten wir insgesamt, um dieses supermoderne und auf Mallorca einzigartige Business Center zu erstellen”, sagt Alexander Beulich und zeigt die Räumlichkeiten.

Stolz ist er auch auf das neue Ibiza-Projekt: Hippiements sorgen in der balearischen Immobilienszene gerade für Aufsehen. Wie kam es dazu?

“Die Idee kam uns aufgrund unserer grossen Affinität zu Ibiza und dem ganz besonderen Vibe hier. Wir wollten die auf der Schwesterninsel erfolgreich etablierte Elements-Produktlinie, welche für Apartment-Anlagen in absoluter High-End-Qualität steht, mit Einbezug der Elemente Feuer, Erde, Luft, Wasser, nach Ibiza bringen. Hier gibt’s Feuerspiele, grüne Vertikalgärten, Wasser ist meistens sowieso vor uns, weil wir Meerblick haben, etc. Dafür haben wir `Elements` mit `Hippie` kombiniert – Hippiements.”

Was macht Hippiements aus? Alexander Beulich: “Top Style – und vor allem Qualität, verbunden mit dem ibizenkischen Hippie-Flair. Alles etwas cooler und lässiger als auf Mallorca, wo es vor allem Apartmentwohnungen sind, die man auch mal ein halbes Jahr durchgehend nutzt. Hippiements-Einheiten sind hingegen Suiten, mit Concierge, Spa, Pool, Gym, allem drum und dran. So richtige Weekend Hideaways, die nach Ikonen der legendären Seventies-Hippie-Ära benannt sind: Jimi Hendrix Penthouse, The Who Suite, Led Zeppelin Suite, und so weiter. Das ist die erste Produktlinie, welche wir bauen, seit Thomas die Insel damals verlassen hatte. 63 Einheiten insgesamt. Die werden dieses Jahr noch fertig, wir sind gerade im Innenausbau.”

Womit grenzt sich das Unternehmen Domus Vivendi grundsätzlich ab? Was ist der USP, ausser dem Design? “Wir bauen in deutscher Qualität und liefern entsprechenden Service. Zusammen mit dem Ideenreichtum und unserer Kreativität haben wir hier ein Alleinstellungsmerkmal.”

Weshalb man Alex, Thomas und Peter wortwörtlich die Türen einrennt: “70 Prozent sind schon verkauft”, sagt der 31-Jährige und ist sich sicher: “Wir werden noch mehr machen, aber nicht um jeden Preis. Die Grundstücke und das Drumherum muss hundertprozentig passen, damit wir Marke und Anspruch gerecht werden. Was gerne auch ein bisschen dauern darf.”

Machen ist eben wie Wollen. Nur krasser.

DOMUS VIVENDI GROUP

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07800 Ibiza

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