Andy Manston und Danny Gould stoßen stilsicher mit Orangensaft an. Ihr Club Brand Clockwork Orange feiert 30 Jahre an der Spitze der hedonistischen Partyszene mit sechs explosiven Veranstaltungen und einem spektakulären Auftritt eines 30-köpfigen klassischen Orchesters bei Clockwork Classical im Recinto Ferial, am 23. Juli. Trotz der stressigen Logistik und der einjährigen Planung können sie das Finale der diesjährigen Ibiza Events kaum erwarten: Den elektrisierenden Moment, wenn die Sonne hinter Dalt Vila untergeht, die DJs still werden und das Orchester auf magische Weise seine Stimme erhebt.

„Seit langem träumte ich davon“, begeistert sich Andy. „Im Recinto Ferial passt alles perfekt. Nun kann meine Vision einer Sonnenuntergangs-Performance wahr werden. Anstatt 100 Prozent live zu spielen, haben wir die Tracks mit minimal programmiertem Schlagzeug neu geschrieben. Wir verwenden zwar immer noch Live-Schlagzeug, aber um dem Ganzen mehr Punch zu verleihen, hat der Basistrack einen richtig dicken Knall, damit man sich wie in einem Nachtclub fühlt“.

Unter der Leitung des Arrangeurs und Dirigenten Matthew Freeman vom London Symphonic und Royal Philharmonic Orchestra, singen auch der Pop-Rock-Sänger Kevin Leo, Dawn Elektra und Michelle John, die schon mit Lionel Richie und Meatloaf aufgetreten sind. Ein prickelndes Klangerlebnis mit himmlischen orchestralen Texturen, fetten Beats und unerwarteten Überraschungen. „Es wird einzigartig“, schwärmt Danny. „Es war und ist anstrengend, kostspielig und der größte organisatorische Aufwand, den wir je betrieben haben. Aber so etwas hat es noch nie gegeben, nicht auf Ibiza und nicht in diesem Umfang. Diese talentierten, klassisch ausgebildeten Musiker auftreten zu sehen, wird etwas ganz Besonderes sein.“

Seit ihrer Achterbahnfahrt in den 90er Jahre haben die Gründer und Freunde Andy und Danny immer wieder ausgefallene Partys auf die Beine gestellt. Das aktuelle Wiederaufleben der 90er-House-Nächte sind für die Clockwork Veteranen ein Heimspiel. „Wir machen uns keine Gedanken darüber, was die anderen machen, sondern konzentrieren uns darauf, uns zu verbessern und die besondere Magie zu kreieren. Bei Clockwork ist jeder ein VIP, jeder ist willkommen. Die Leute wissen, dass sie eine tolle Zeit haben werden.  Natürlich gibt es auch VIP-Tische, aber der Grey Goose ist nicht die treibende Kraft der Party. Es sind die alten Werte: alle kommen zusammen, um die beste Zeit zu haben, unabhängig von Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Größe, Sexualität, Status und sogar finanziellem Einfluss – Werte, die in den berauschenden Anfangsjahren der House-Musik weit verbreitet waren“.

„Unser Relaunch 2012 war überwiegend Old School, aber mit Multiroom-Venues kamen andere Sounds. Ich war schon immer ein Verfechter eines technischeren Sounds im Clockwork“, so Andy. Als Clockwork größere DJs wie Mark Knight und Roger Sanchez buchte, die beide bei Clockstock Part 2 neben Gok Wan und einer Reihe internationaler und Ibiza-DJs auftraten, sprach sich das bei den jüngeren Generationen rum. Die „Orange Armies“, wie sie liebevoll genannt werden, wissen, was sie erwartet: Spaß und Freundlichkeit pur, Lächeln und High Fives zu einem fantastischen Soundtrack aus 90er-Jahre-Klassikern, neu gemixt und remastered, sowie neueren Sounds wie Break Beat und Tech House. Clockstock Part 2 beinhaltet Live-Performances von K Klass und Angie Brown, während die Ibiza-DJs im Innenraum mit ziemlicher Sicherheit Minimal-Tech-House auflegen werden.

„Jede Veranstaltung machen wir nur, wenn wir beide einverstanden sind“, betont Andy. „Wir wissen um unsere Stärken. Danny ist verdammt gut im Promoten und ich kümmere mich eher um DJs, Bookings und Timings.  Längst haben wir einen Namen, so dass die meisten Veranstaltungsorte „Herein“ sagen, wenn Clockwork an die Tür klopft. Als wir 2012 neu starteten, war das noch harte Arbeit. Ich habe Monate damit verbracht, den Direktor des Printworks in London davon zu überzeugen, dass wir dort eine Party veranstalten dürfen“.

Die letzte Printworks-Party im Jahr 2022 war innerhalb von 59 Minuten ausverkauft, 15 000 Besucher kamen zu den Clockstock-Festivals. Dieser Hype war auch bereits vor 30 Jahren da. Die zwei jungen Promotoren aus London schwammen auf einer Flutwelle des Erfolgs, nachdem ihre erste Geburtstagsparty am Leicester Square eine Polizeisperre verursacht hatte. Ihr Ruf, wahrhaft euphorische Partys zu veranstalten, wurde mit ausverkauften Nächten im Electric Cinema, The Cross und Camden Palace besiegelt.

Nach einem Anruf bei Brandon Block und einem Fax der Natwest-Bank, bei der Andy immer noch arbeitete, saßen die Jungs im Mai 1994 in einem leeren Café del Mar und eroberten sich das Es Paradis. Bis 1998 war Clockwork der umsatzstärkste Abend des Sommers und brach in jeder Woche der zehnwöchigen Saison den Türrekord im Es Paradis. Die Musikpresse bezeichnete das Duo als die verrücktesten Typen mit den wildesten Partys und die berüchtigte Sky TV-Serie Ibiza Uncovered verewigte die nächtlichen Party-Possen des Duos.

Während Ibiza zu einer anspruchsvolleren Insel herangereift ist und sich die House-Musik in eine Vielzahl von Genres aufgespalten hat, sind auch die „Jungs“ von Clockwork erwachsen geworden. Worin besteht also der Unterschied zwischen Clockwork damals und heute? „Unreife, Eifersucht und Egoismus“, erklärt Danny, der jetzt seit 19 Jahren nüchtern ist. Mit viel Energie führte er die Orange-Truppe durch ihren hedonistischen Trip der 90er Jahre. „Damals gab es Elemente von Aggression und Angeberei, das ist nun vorbei. Die ältere Generation will einfach nur sie selbst sein und die Musik genießen. Das ist es, was wir an die Jüngeren weitergeben. Wenn man jung ist, weiß man nicht genau, wer man ist.“

Seine jährliche Pilgerreise Ibiza überlebt er mit Marlboro Lights, Coca-Cola und viel Orangensaft und ist eher auf dem Golfplatz als auf einem Rave anzutreffen, während Andy gerne angelt. Danny sagt: „Golf ist das komplette Gegenteil von dem, was ich einmal war, dieser Strudel des Wahnsinns, bei dem mein Gehirn nicht in der Lage war, die Grundlagen des Golfsports zu verstehen: Entspannung, Nachdenken, Planung, Routine, Richtung, Konzentration. Im Gegensatz zu dem Herumhetzen, dem Verrücktsein Tag und Nacht unterwegs zu sein, kaum zu schlafen und zu denken, dass ich etwas darstelle, was ich nicht bin“.

Wird es ein 40-jähriges Jubiläum geben? „Wenn wir noch leben“, lacht Andy. „Ich möchte aber nicht mein Gehwägelchen durch den Club schieben. Dabei sein werden wir schon.“

„Ich bin dann schon lange weg“, grinst Danny. „Das überlasse ich der jüngeren Generation. Aber im Moment genießen wir, unsere Freunde aus den letzten 30 Jahren um uns herum zu haben, und all diejenigen, die wir auf der Insel liebgewonnen haben.“

Und das sollten wir auch tun: also jetzt Karten sichern und genießen: die Musik, die Stimmung und das älter werden. Höhepunkt ist Clockwork Classical bei Clockstock Part 2, Recinto Ferial, am 23. Juli.

19 Juli – Sunset Opening Party mit einem Hauch Clockwork Classical im Cafe del Mar
20 Juli – Sunset Cruises
21 Juli – Clockstock Part 1 in Cova Santa followed by Vinyl Only After Party im Es Paradis
23 Juli – Clockstock Part 2 mit Clockwork Classical, Recinto Ferial
24 Juli – Cafe Mambo Sunset Closing Party

Clockwork Classical

www.clockworkorange.co

 

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