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Während ich so durch die versengten Felder des Campo fahre, wird mir klar, dass ich ganz sicher verloren gehe – es gibt nicht viele Orte, an denen ein wunderschöner Low-Rider mitten auf der Straße steht. „Es gibt nichts Cooleres als einen Impala mit etwas Bounce. Ich habe immer davon geträumt, einen coolen Klassiker zu fahren und als ich den hier in L. A. sah, musste ich ihn einfach hierher schiffen lassen. Jetzt kann ich auf meine Art über diese verrückte Insel cruisen.“ Man muss es zugegeben – dieser Typ hat Ibiza Style.

Es ist fast Mittag, das Thermometer an der Wand kratzt die 90-Grad-Marke, als wir uns zum Gespräch niederlassen, aber Sneak ist cool. Es ist schon witzig, hier mit jemandem zu sitzen, von dem bekannt ist, dass er in Sachen Social Media aber auch wirklich jeden vor den Kopf stößt, der ihm quer kommt, oftmals genau dann, wenn er das Gefühl hat, es wird ein bisschen zu ruhig da draußen.

„Er macht mich fertig“, sagt Ehefrau und Managerin Melissa, die ein paar Drinks bringt. „Ich sitze im Office und arbeite und irgendwann trudelt ein halbes Dutzend Mails ein. Irgendwelche Magazine wollen ein Zitat über den jüngsten Beef, den er auf Twitter gestartet hat. „Was hast Du wieder gemacht?“ rufe ich dann die Treppe hinunter. Und er lacht nur.“

Über die letzten Jahre hat unser Main Man sich so ziemlich alles vorgeknöpft: DJs, deren Musik er nicht mag genauso wie jene Technologie, die jeden Dummy zum DJ macht. Die großen Nightclubs, die es seiner Meinung nach nicht mehr bringen und lahme Festival-Organisatoren, deren Back to Back-Sets die unpassendsten DJs zusammenbringen.

„Ich habe fünf Jahre lang das ‚Tomorrowland‘ in Belgien gespielt und ich liebe es. Aber dieses Jahr … Eats Everything vs. Derrick Carter und Mark Farina vs. Seth Troxler? What the fuck? Es hätte genau andersherum zusammengestellt sein müssen. Leute wie ich und Farina und Carter haben den Back-to-Back-Style an den Start gebracht, und diese Typen packen jetzt völlig konträre DJs zusammen? Sie hoffen wohl, dass irgendetwas Verrücktes passiert und sie in den Medien Aufmerksamkeit bekommen. Ich will kein Arsch sein und ich will auch nicht, dass Leuten denken, dass ich einer bin, aber bestimmte Dinge in unserem Business müssen angesprochen werden. Es ist schon verrückt, wieviele Leute zu mir kommen und sagen, wie sehr sie meine Statements lieben und dass es mehr Leute geben müsste wie mich. Als Scheiss auf die, die es nicht mögen. Mit solchem blöden Kram habe ich nichts am Hut.“

Warst Du immer schon so freimütig, auch in deinen Schulzeiten? „Dan, ich war niemals ein Rüpel, im Gegenteil. ‚Würdest du auf mein Kind aufpassen nach der Schule? Ich kauf dir auch ein Eis‘, sagten die Mütter zu mir. Also saß ich da als großer Junge mit vier Kleinen und machte allen klar: Lasst meine Homies in Ruhe. Ich war halt auf Eiscreme scharf.“

Ich muss lachen, während mein Lieblings-Produzent so schwadroniert, als plötzlich seine vierjährige Tochter zum Pool geht. Ich erinnere Sneak an unser letztes Gespräch anno 2014. Sie sang damals Beyoncés ‚XO‘ für ihn auf dem Weg zur Schule. Hat sie mittlerweile den DJ Sneak-Vibe drauf, will ich wissen. „Heh, heh. Gerade neulich, als ihre Mom in der Küche irgendwelches Pop-Zeug hörte, kam sie an und sagte ‚Könntest du jetzt bitte Papas Musik anmachen?‘ Ich glaube, sie kommt so langsam in den Gangster-Groove …“

Catch DJ Sneak at ANTS @ Ushuaia on August 1st, August 22nd and September 5th. ‘DJ Sneak presents Magnetic Cuts V1.V.2 & V.3’ roll out from July 27th.

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