Während ich am Flughafen von Palma de Mallorca auf meinen Anschlussflug nach Ibiza wartete stieg in mir die Anspannung. Ich fragte mich, ob mein Besuch mit einer Futterspende im Gepäck für das Hundeheim DUO für das Magazin Ibiza Style – dem angesagtesten der Insel – überhaupt berichtenswert sei? Denn die Insel symbolisiert für mich – ähnlich wie das Magazin Ibiza Style – ein Leben des Jetset, der Dekadenz und natürlich des Partylebens. Ich fühlte mich ein wenig klein, um ehrlich zu sein.

Auf Ibiza angekommen umarmte mich erst mal eine tropische Hitze zur Begrüßung. Da ich als Kind viele Jahre in Homestead / Florida verbracht hatte, weckte dieses vertraute Klima in mir augenblicklich schöne Erinnerungen und schenkte mir ein heimisches Gefühl. Doch die Ungewissheit und Nervosität folgte mir wie ein Schatten im Sonnenlicht. In Windeseile brezelte ich mich im Hotel auf in der Hoffnung, mich dem Stil der Insel anzupassen. Mir war auch nicht bewusst nach welchen Kriterien man mich zu diesem Shooting eingeladen hatte.

Im Restaurant Marc’s angekommen begrüßte mich Jürgen Bushe – der Herausgeber des Magazins – mit einem Gläschen Champagner an der Bar. Seine offene und herzliche Art, mit der er mich willkommen hieß, nahm mir sofort sämtliche Anspannungen und wurde von einem Gefühl der Erleichterung abgelöst. „Es ist als wäre ich schon zig mal mit ihm hier gewesen“, dachte ich so bei mir.

Wie hätte es auch anders sein können, stellte sich doch heraus, dass der Inhaber des Restaurants – Marc Lindemann – genau wie ich ein Hannoveraner-Kind ist. Wir Drei verstanden uns sofort blendend. Marc hatte für mich extra eine vegane Platte vorbereitet, einen köstlichen Nachttisch, ebenfalls vegan und einen Café con leche soya. Traumhaft, dachte ich so bei mir. Nach diesem wundervollen kulinarischen Abend mit so netten Persönlichkeiten schlummerte ich zufrieden und glücklich in meinem wunderschönen Zimmer im Ibiza Grand Hotel ein.

Am zweiten Tag – für Jürgen scheinbar üblich – begannen wir gleich früh morgens mit Vollgas unser erstes Shooting. „Au Weia“ dachte ich mir, „du mit deiner großen Klappe?!“ Denn auf seine gestrige Frage, ob ich mich denn auch für Polo interessiere, antwortete ich euphorisch mit ein paar Glas Wein im Kopf, „Ja sehr, ich habe auch mal selbst Polo gespielt.“ Ich hatte jedoch vergessen zu erwähnen, dass das ein paar Jahre her war. 2008 – während meines Argentinien-Urlaubes mit meiner damaligen großen Liebe, einem Polospieler – hatte ich lediglich mit Kindern und Jugendlichen des Polo-Vereins des Dorfes gespielt.

Als mich Gabriel Iglesias, ein argentinischer Polo-Spieler mit einem 4 Goal Handicap auf dem Feld so heran nahm, als wäre ich eine geübte Spielerin, merkte ich aber, dass ich diese Passion im Sattel von vor fünf Jahren noch nicht verlernt hatte. Ich gab alles, was man mir damals in Argentinien beigebracht hatte. Ich hätte den ganzen Tag noch weiter gespielt, wenn es nicht so ungnädig heiß gewesen wäre. Rugby auf dem Pferd, was konnte diesen Tag noch toppen?

Ganz klar: der nächste Tag! Denn auch heute fuhr Jürgen wieder schweres Geschütz auf. „Nobel geht die Welt zu Grunde! Das ist ja noch größeres Kaliber, als bei meinem damaligen Playboy-Shooting“, schoss es mir durch den Kopf. Ehrfürchtig versuchte ich auf der Fairline 38 von Marc Schmidt ein Haute-Couture Kleid anmutig an Deck im Wind zu präsentieren. Das war bei dem herrschenden Wellengang kein leichtes Unterfangen – selbst unsere Stylistin ließ sich ihr Frühstück noch ein mal durch den Kopf gehen.

Auch die Fotografen Steve und Dave kämpften mit dem Gleichgewicht an Board des 800 Ps-starken Cigarette-Motorboots von Marc Lindemann, von dem aus sie mit ihren Tele-Zoom-Objektiven auch den Flügelschlag der uns umkreisenden Möven hätten festhalten können.

Auf Formentera angekommen, der kleinsten Insel der Pityusen-Inselgruppe, traf mich der Anblick ihrer Schönheit wie ein Blitz. Bisher dachte ich, dass die Malediven die zauberhaftesten Strände besäßen, doch das herrliche türkis-blaue Wasser, der weiße Sandstrand und diese Magie, die von ihr ausging waren gerade zu magisch und ich musste meine bisherige Meinung revidieren.

Nach einer köstlichen Stärkung im Beach Restaurant Tiburon waren wir wieder bereit an Bord zu gehen, um weitere Fotos zu schießen. Trotz der Ängste meiner Visagistin um Haare und Make-up, musste ich einfach in dieses herrliche Wasser eintauchen, bevor wir unsere Rückfahrt antreten würden. Leider neigte sich auch dieser Tag wieder viel zu schnell zu Ende.

Am Tag vier unseres Shootings, betrat ich die Terrasse des Grand Hotels.
Die Stadt Eivissa, wie sie auf katalanisch heißt, lag mir praktisch zu Füssen – doch eigentlich lag ich ihr zu Füßen.

Am Abend ging es ins Casino. Normalerweise meide ich das Glücksspiel; selbst bei meinen zahlreichen Besuchen in Las Vegas konnte mich noch nie ein Roulette- oder Black Jack-Tisch locken. Hier war es anders, mit kleinen Ein- und auf hohen Absätzen spielte ich bis in die Morgenstunden.

Der fünfte und leider letzte Tag war mein persönliches Highlight der Woche.
Als erstes gingen wir in einen wunderhübschen Park, wo ich versuchte mit vier prachtvollen Podencos Gassi zu gehen. Auf der Hinfahrt hatte ich sie schon als Monument auf einer Kreisverkehrsinsel entdeckt. Sie scheinen der Stolz Ibizas zu sein. Eigentlich bin ich mit Hunden sehr geübt und auch recht kräftig, da ich meine beiden Pferde ebenfalls mit der linken und rechten Hand führe, aber diese vier Wirbelwinde sind mit mir – nicht ich mit ihnen – Gassi gegangen. Es war wahnsinnig lustig, besonders für die Zuschauer, da ich mich in den Leinen verknotete und fast dabei hinfiel.

Anschliessend fuhren wir ins Tierheim DUO zu Christiane.

IBIZASTYLE_KATHARINAKUHLMANN-001Meine Palette mit 300 Kilogramm Hundefutter wurde dankend entgegen genommen und 75 Hunde sprangen und hüpften freudig um mich herum, als würden sie sich bedanken wollen. Zwei Hunde haben es mir dabei ganz besonders angetan. Caramelo (ich taufte ihn Struppi) und Pluto. Struppi habe ich adoptiert und direkt mit nach Hause genommen. Da Hunde in den Hotels auf Ibiza, egal welchen Aufpreis man bietet, verboten sind, übernachtete ich mit Struppi im Mietwagen. Jetzt hat er bei mir in Deutschland ein schönes Leben mit meinen anderen Tieren. Vor gut zwei Jahren wurde er in einer Mülltonne gefunden. Wie traurig, dass auf der einen Seite eine Hunderasse Symbol einer Insel ist, andererseits aber nicht reinrassige Hunde wie Müll entsorgt werden.

In ein paar Wochen komme ich wieder auf die Insel, mit einem veganen Kuchen für Jürgen Bushe als Dankeschön und einer weiteren Futterspende für DUO, da meine Spende nur für 3 Wochen ausreichen wird. Und wieder werde ich nicht alleine zurückfliegen. Pluto wird mich begleiten, man hat versucht ihn als Welpen im Pool zu ertränken. Seinen festen Platz in meinem Herzen hat er schon. Bald wird auch er ein zu Hause haben mit medizinischer Versorgung, denn er hat Leishmaniose.

Was ich neben dem süßen Struppi, einem Muskelkater im rechten Arm vom Polo sowie einem leichten Sonnenbrand von der Insel noch mitnehme sind wundervolle Momente, Bilder von der Schönheit Ibizas, aber leider auch das traurige Gefühl, dass Menschen so unbarmherzig zu Tieren sein können.

Danke Ibiza für dein Licht und deinen Schatten. Danke Ibiza Style für (m)ein neues Heimweh.


Ein besonderer Dank geht an Marc Schmid von Fairline Ibiza, der uns für den Fotoshoot eine nagelneue Fairline Targa 38 zur Verfügung stellte und persönlich unser Skipper auf einem rasanten Trip nach Formentera war. Er startete die starken Volvo Penta Motoren und mit über 40 Knoten Geschwindigkeit ging es zunächst Richtung Espalmador, wo der Leuchtturm Far de’n Pou und das kristallklare türkisfarbene Wasser die Kulisse für unsere Fotosession waren. Durch die großen Fenster der Targa 38 hatten wir einen fantastischen Rundumblick. Besonders angetan hat es uns die eintauchbare Badeplattform, von der aus wir nach dem Foto Shoot das Wasser so richtig genießen konnten.

Katharina Kuhlmann

Unternehmerin, Produzentin, Autorin, Moderatorin und Model

PETA-Aktivistin und Botschafterin der Veganen Gesellschaft,
Kinderbuch-Autorin und Bloggerin

KK COLORS und KK COCOONGeschäftsführerin 
Vertrieb und Entwicklung von Design- und Effektlacken und dazugehörigen lackierten Folien 
für den Automotive Bereich

Moderatorin und Protagonistin für Automotive-TV-Formate: Tuning TV (DSF), Motorvision (SKY), 
Automobil (VOX), Supercars Exposed (USA: FOX), Axe Pimps you up (Schweiz: MTV), 
“the Car Maniac (SPORT.1) Poker Player of the year (SPORT.1),
“Turbo Top10″ und das „Turbo Frauenwochenende“ (SPORT.1)

Kuhlmann Productions: The Car Maniac (Quiz-Show, SPORT.1)
Produzentin und Moderatorin

Katharina zierte die Cover renommierter Herrenmagazine (Playboy 2007 & FHM 2011). Im Sondermagazin PLAYBOY „Special Edition Playboy Stars. Vol.2“ wurde sie 2012 unter die „55 schönsten Playboystars der Welt“. Die Leser des Männermagazins FHM wählten Katharina 2012 auf Platz 43 der „100 sexiest women in the world“.

Zur Zeit arbeitet Katharina an ihrem ersten Kinderbuch „Mona & Frida“. Die Geschichte erzählt von einem kleinen Mädchen Frida, das zusammen mit ihrem sprechendem Hausschwein Mona das ganze Dorf auf den Kopf stellt.

Auf ihrem Blog www.kathi-backt.de oder www.kathi-kocht.de findet man ihre veganen Koch- und Backrezepte und kann die von ihr vegan gebackenen Kuchen online bestellen

Mehr Info: www.katharina-kuhlmann.com


CREDITS

Photographer: David Poole, Steve Poole
Stylist: Anna Castán www.annacastan.com

1 look Formentera: White dress with tull and strass – Frontline Urban
2 look Formentera: Black dress with tacks – Frontline Urban
3 look Tiburon: Bikini nude-colored: Red Point; mini skirt: Glamorous
4 look Gran Hotel: Black dress: Versace; necklace Vintage
5 look Casino: Red silk dress: Giorgio Armani
6 look marc’s: Dress nude-colored
7 look marc’s: Dress black lace: D&G

Special thanks to Frontline Urban C/Vicent Ramón Bartolomeu, 13

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