Alberto Dubois ist die personifizierte “Pura Vida” – ein Herz auf zwei Beinen. Wenn man ihn zum ersten mal trifft, hat man sofort das Gefühl, ihn seit Jahren zu kennen. Positive Vibrations – all the way. Was in Zeiten von 15 Minutes of Social Media Fame bemerkenswert ist: Es ist echt. Alles, was er sagt und ausstrahlt ist pure Authentizität. Ohne präpotent und selbstverliebt zu sein, im Gegenteil – er nimmt sich alles andere als wichtig. Obwohl er das für einige sehr einflussreiche Menschen ist. Die ihm die ganz kritischen Verhandlungen anvertrauen, wo es um astronomische Summen geht. Weil gelebte Authentizität und Empathie, gepaart mit messerscharfem Geschäftssinn auf diesem Niveau so selten sind, wie David-Guetta-Platten in einem Richie-Hawtin-Set.

Diese von Universum gegebene Empathie bahnte Alberto den Weg zu nie geplantem, immer intuitiv erreichten Erfolg. Es gab Momente, wo seine Integrität auf die Probe gestellt wurde und er zwischen Loyalität zu seinen Partnern und einer Riesenmenge Geld entscheiden musste. Er entschied sich für den Seelenfrieden und die Loyalität, die, wie er sagt, unbezahlbar ist.

Das sagt viel über die Persönlichkeit dieses Mannes, der es bevorzugen würde, auf einem Fischerboot fotografiert zu werden – als auf dem Speedboat, weil das letztere ihn nicht repräsentieren würde. “Meine Kunden aber schon”, sagt er. Der sich mit Ihnen im Skater Look lässig einen endlos langen, tiefgründigen, Real Talk auf Augenhöhe führt. wollenden und sollenden Real Talk führt. Obwohl er mit Staatschefs, Supermodels und Filmstars rumhängen könnte.

Dubois ist Madrilene, entstammt aber einer Schweizer Uhrenmacher Dynastie aus La Chaux-de-Fonds in der Romandie. Sein Grossvater war ein gefragter Uhrenmacher, und als eine der ersten helvetischen Luxus-Uhrenmarken nach Spanien expandieren wollte, fragten die Bosse Herrn Dubois, ob er in Madrid eine Filiale eröffnen würde. Das war anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Er sagte zu, und seitdem ist die Familie Dubois da ansässig. Alberto erwähnt, dass er also “in allen Belangen Madrilene, aber technisch gesehen Schweizer sei – mit Pass”. (lacht).

Alberto ist ein in Aviatik und Raumfahrt vernarrter Anti-Nerd. Ein empathischer, gefühlvoller Typ, ein Menschenfänger. Er ist der lebende Beweis dafür, dass man nicht zwingend asozial sein muss, wenn man das High-End-Wissen hat, um mit den besten Wissenschaftlern der Welt mitzudiskutieren – und sie sogar inspirieren zu können. Sein grösster Wunsch war erst, Pilot zu werden – den er sich nicht erfüllen konnte. Oder besser gesagt, von seiner Bucket List strich. “Ich merkte, dass ich auf einem Auge erheblich schlechter sehe als auf dem anderen, also gab ich den Traum auf. Was soll ich Zeit in etwas Unrealistisches investieren?”

Was ihn nicht davon abhält, regelmässig in Cockpits zu sitzen. Seit er siebzehn ist, sagt er. “Aber halt nur, um zuzuschauen – und aus dem Flugzeug zu springen. Ich liebe das. Aber ‘Automatic’ – das heisst, der Schirm geht von selber auf. Machst du es ‘Manual’, brauchst du mehr Training, und dann kann es ziemlich schnell gehen bis du am Boden bist – wenn du nicht rechtzeitig öffnest.” (Beide lachen)

Ich sage ihm, dass ich das nie im Leben machen würde – ich muss ja nicht. Alberto lacht und fragt mich, woher ich eigentlich komme. Ich bin Kroate, aber auch in der Schweiz geboren, in Thun. Natürlich kennt er das Tor zum Berner Oberland. Ob er noch eine Verbindung zur Schweiz hätte, will ich wissen. Alberto: “Sehr selten. Mein Vater war noch öfter da, aber er ist gestorben. Er war Ingenieur.”

Und Mama Dubois? “Meine Mutter kam aus gutem Hause, einer bohème Familie. Alles Künstler, Autoren, Schriftsteller. In den 20ern waren sie sogar Verleger. Mamas Vater führte die Autorenrechte ein.” DIE Autorenrechte, frage ich Alberto. “Ja, früher war es so, dass man sein geistiges Eigentum, sei es ein Lied, ein Theaterstück oder eher rudimentär an einen Empfänger verkaufte. Das heisst, man kritzelte seine Lizenz auf ein Stück Papier, es wurde gegengezeichnet und wechselte als offizielles Dokument den Besitzer. Seit der Einführung der Autorenrechte kriegt der Künstler ja Verfielfältigungsrechte, etc. – weltweit von nationalen Urheberrechtsgesellschaften kontrolliert und verwaltet.”

Was war Albertos Weg? “Ich studierte Business Administration, mir war klar, dass das meine Basis sein würde. Aber irgendwas sagte mir vorher schon, dass ich nicht an den Ort gehöre, wohin ich geboren wurde. Es zog mich immer an’s Meer. Und das erste Jobangebot nach der Uni kam tatsächlich aus Palma. Als Business Analyst für eine Hotel Company. Ich nahm an, hatte aber keine Ahnung.” (Beide lachen) “Ich arbeitete für den Vice President, und führte – es war 1985 – Spreadsheets ein. Ich strukturierte, u.a. mit Hilfe solcher Methoden die Prozesse so um, wie ich die Optimierung von aussen sah – und es wurde besser. Es hat geklappt, und die Bedenken, keine Ahnung zu haben, waren offenbar unbegründet.”

Der Beginn einer Karriere, die auf Intuition und Vertrauen in eigene Wahrnehmung, Fähigkeiten und Werte basierte. Und es ergab sich, dass Vice President Oscar fortan sein Business Partner In Crime werden würde – bis heute. Sie verliessen die Company zusammen und stiegen in’s Finanzbusiness ein. “Ich wurde Investment Banker, mit einem scharfen Blick für den Stock Market und Gelegenheiten für meine Kunden. Doch es langweilte mich. Also suchte ich nach neuen Geschäftsfeldern – und ich sah das Internet.” Welches erst mal nur kurz lebte. “Ja, aber unsere Idee war gut. Keiner konnte sich einen eigenen PC leisten, das Bedürfnis nach diesen Leistungen war jedoch in der breiten Bevölkerung da. Also kreierten wir eine Plattform, womit man sämtliche PC-Funktionen remote haben konnte.” Wie AOL? “Ja, es wurde später AOL Spanien.”

Und dann platzte die Blase. “Ja, wir waren am Arsch. Trotzdem boten Big Players viel Geld an, um unsere Plattform kaufen zu können. Carlos und ich taten es nicht. Sie boten lächerlich hohe Summen. Aber nur uns, nicht den Investoren – die hätten ihr ganzes Geld verloren. Da sagten wir uns, lieber gehen wir mit den Investoren unter, als sie hängen zu lassen. Wie könnte ich je wieder ruhig schlafen? Es geht bei allem, was man tut, um Karma. Am Ende verkauften wir die diversen Geschäftsfelder einzeln für viel weniger Geld, womit wir alle mit etwas mehr als einer schwarzen Null heraus kamen.”

Alberto hatte sich die Finger verbrannt, musste eine Menge Brände löschen, die in seinem Kopf weiter brannten – er musste ihn abkühlen. Klar, dass dies nur das Meer schaffen würde – und ein Anruf eines Kumpels, der vor hatte, genau den Trip zu machen, den Albetro brauchte. “Den Atlantik zu überqueren, lehrte mich, dass ich nie was zu befürchten habe, auch wenn, alleine auf dem Ozean, in jeder Minute die Katastrophe ausbrechen könnte – wenn ich das Richtige tue, passiert nichts. Dich vom Unerwarteten zu fürchten, ist verschwendete Zeit deines Lebens. Vertraue dir selbst und deinen Freunden, für deren Leben du verantwortlich bist, wenn sie schlafen. Es gibt nichts Grösseres, als gemeinsam etwas zu erreichen und Erlebnisse zu teilen.”

Klingt logisch, aber auch tough – hatte er wirklich nie Angst? “Nein, weil ich sicher war, dass, wenn ich mich auf dieses Abenteuer einlasse, auf der anderen Seite der Angst mich Glück und Zufriedenheit erwarten würden. Hab keine Angst zu springen, wenn Instinkt und Herz es dir sagen. Alles wird gut. Wie bei uns: Wir sind am Ende auch in Santa Lucia angekommen – auf einer Reise, die wir nie vergessen werden.”

Was insbesondere? “Ich fühlte mich endlos glücklich, gesund und frei, sah diesen wunderschönen Planeten, die unglaubliche Natur, erlebte die Kraft des Universums – Tag und Nacht. Und ich hatte die Vision, dass ich das, was und wie ich es sehe, mit meinen Mitmenschen teilen will. Der Grund, weshalb ich mich mit der Zukunft von Ausbildung, Wellbeing, Sustainability – in Kombination mit Entertainment – beschäftige. Und Ibiza scheint mir der ideale Ort dafür zu sein. Die Insel rief mich, ich kam – und erfuhr bedingungslose Liebe. Welche ich zurückgeben will. ”

Sagt Alberto Dubois, der mit biologisch weniger Sehkraft mehr sah als ein Pilot. Und zu einem der gefragtesten Berater und Visionäre internationaler Topkonzerne wurde, deren Schiffe er durch die stürmischsten Gewässer sicher in jeden Hafen dieser Welt brachte.

 

 

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