Laura Jones leidet unter einer fortschreitenden Augenkrankheit, die sie nach und nach ihre Sehkraft verlieren lässt, aber es war einst Stevie Wonder der ihr neuen Mut gegeben hat. Als sie den Sänger in Glastonbury auf der Bühne sieht, steht für sie fest: Sie wird als DJ weitermachen. „Es ging mir damals nicht besonders“ erklärt Laura. „Ich wollte alles hinschmeißen. Aber Stevie Wonder zu erleben, der nie richtig sehen konnte, und Glastonbury förmlich zerlegte, änderte alles.“
Die Stargardt-Krankheit gibt es nur bei ca. einer Person unter Zehntausend. Kaum erforscht, wenig Informationen – die Behandlung ist sehr schwierig. „Als ich die Diagnose vor acht Jahren erfuhr, konnte man mir kaum etwas sagen,“ erzählt Laura weiter. „Man eröffnete mir, es sei unheilbar und dass ich erblinden würde. Das einzige, was ich tun konnte, war eine ausgewogene Diät aus verschiedenen Früchten und Gemüsen.“
Doch Laura und ihr Freund dachten nicht an Aufgabe und versuchten, mehr über die Krankheit herauszufinden. Eine erste Erkenntnis war, dass ultraviolettes Licht die Krankheit beschleunigt. „Also suchten wir nach den stärksten Sonnenbrillen überhaupt“ erinnert sich Laura. „Die Adidas-Linsen Kategorie 4 werden in Koop mit der NASA hergestellt, sogenannte Space-Linsen. Sie sind vom Typ her etwa so Sport-Brillen für Skifahrer. Man stelle sich einfach vor, wie es ist, wenn man vom Hellen ins Dunkle wechselt – diese blitzenden Punkte auf der Netzhaut hatte ich ständig, wenn ich keine lichtstabilisierenden Linsen trage.“
Laura hat auch alternative Heilbehandlungen wie Hypno-Therapie probiert, dazu Naturopathie und andere Diätpläne. „Ich habe auch einen ayurvedischen Therapeuten in Indien aufgesucht“ erklärt Laura. „Akupunktur wurde mir empfohlen, chinesische Medizin. Ich bin wirklich sehr für alle natürlichen Methoden, aber erst Stammzellen-Therapie schien mir dann die Lösung wie mich zu sein.“
Bei einem Besuch im Londoner Moorfield’s Eye-Hospital erfuhr Laura von einer neuen Methode, die der Pharmariese Bayer ausprobierte. „Der Besuch war eine zweischneidige Sache,“ berichtet Laura weiter. „Der Spezialist sagte mir, ich gehörte zur ersten von drei Krankheitsgruppen. Das hieß für mich: Mein zentrales Sehvermögen würde ich verlieren, aber meine Oberflächen-Sicht sollte intakt bleiben, wenn es auch unklar war, in welchem Ausmaß. Dann erklärte er mir, dass Stammzellen nicht die endgültige Lösung wären, da sie nach ihrem Absterben Narben auf der Augoberfläche hinterlassen würden. Dann erzählte er mir von einer Gen-Therapie, bei der die defekten Gene quasi herausgeschnitten werden und durch gesunde ersetzt werden. Für mich war das die beste Nachricht der letzten acht Jahre und damit ein kleines Licht am Ende des Tunnels“
„Ich sagte immer zu meinem Partner, ich würde nicht so gern über meine Krankheit sprechen, da ich befürchtete, die Leute würden denken, ich will auf ihr Mitleid abzielen. Ich nehme mein DJing sehr ernst und möchte nicht, dass die Leute meinen, das wäre alles. Aber je älter und weiser ich werden, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass meine Geschichte durchaus eine sehr inspirierende ist und dass sie vielen Leuten wirklich etwas gibt.“