Mit federnden Schritten geht Papis Loveday durch die Menschenmenge im Blue Marlin und betritt die V.I.P. Zone. Alle Augenpaare um ihn herum sind auf ihn geheftet, auf seinen schlanken 1,88 Meter langen Körper, das himbeerfarbene, körperbetonte Jacket mit riesiger rosafarbener Margarite im Revers und die violette Clutch. Der 29-jährige Senegalese zählt inzwischen zu den weltweit gefragtesten Models und steht unter anderem für die Modelabel Armani, Gucci und Dior vor der Kamera. Wie kam er dazu, Model zu werden? „Für mich war es eher ein Zufall. Eigentlich erschien mir die Modelszene nie als vertrauenswürdig oder seriös. In meinem Heimatland ist dieser Beruf für einen Mann als dubios verschrien“, erklärt er. Ursprünglich habe er Informatik studiert und von einer Karriere als Leichtathlet geträumt.

Er wurde von Benetton entdeckt und erhielt ein Angebot für eine weltweite Werbekampagne und sagte schließlich zu, da er dachte die Modebranche dadurch bereichern zu können. Ihn fasziniert am Modelleben im Mittelpunkt zu stehen – ein Gefühl, das fast süchtig mache. Außerdem schätzt er es sehr, von kreativen Menschen umgeben zu sein, viel zu reisen und den ständigen Wandel der Modeindustrie zu verfolgen.

IBIZASTYLE_STYLEICONFROMSENEGAL-001Gibt es denn auch Schattenseiten im Leben eines Models wenn Du nicht gerade vor der Kamera stehst? „Wenn Du einen labilen Charakter hast und keine Familie oder Freunde, die dich auf den Boden zurückholen, fängst du an, vollkommen über den Dingen zu schweben. Realität und Job verschwimmen allmählich zu einer Scheinrealität“ erwidert Papis. Auch der Druck, ständig auf die Figur achten zu müssen, konkurrenzfähig zu bleiben und wie aus dem Ei gepellt auszusehen, habe seinen Preis. Viele seiner Kollegen hätten mit Drogensucht oder psychischen Problemen zu kämpfen, da sie mit dieser ständigen Anspannung nicht zurechtkämen. „Ich denke, dass der Anfang einer Modelkarriere besonders schwer ist, weil du wie ein Stück austauschbares Fleisch behandelt wirst. In meinen Augen zerbrechen viele Models daran.“

Ist Ibiza ein guter Ort ist, um Mode zu entwerfen und zu präsentieren? „Ibiza ist für mich ein spiritueller Ort. Deshalb denke ich, dass es das Potential für Designer besitzt, hier Kollektionen zu entwerfen. Dagegen sollten diese an Orten produziert werden, an denen die seriösen Hersteller sitzen. Schließlich stellen sie dann ihre Kreationen der Presse und potentiellen Käufern während der Modewochen in Mailand, Paris und New York vor“, so Papis.

Is Ibiza a good place to design and showcase fashion? “For me Ibiza is a spiritual place,” he replies, “so I think that it has the potential for designers to create their collections here. However, these should be produced in places where reputable manufacturers are based. After all, they unveil their creations to the press and potential buyers during the fashion weeks in Milan, Paris and New York.”

Sein Leben kreist jedoch nicht nur um den Laufsteg, denn er hat auch eine eigene Fernsehsendung und wirkt als Laufstegtrainer, Choreograph für Modeschauen, Mode- und Styleberater sowie als Casting-Direktor. Auf die Frage, ob er noch Verbindungen zu seinem Heimatland Senegal hat, antwortet Papis, dass er gern viel öfter dorthin reisen würde, jedoch in ständigem Kontakt mit seiner Mutter und seiner Schwester stünde. Außerdem ist er Botschafter der UNESCO Stiftung Bildung für Kinder in Not und unterstützt Bildungsprogramme für Kinder im Senegal. „Ich bin sehr froh darüber, dass es mir meine Karriere ermöglicht, Menschen zur Hilfe motivieren zu können. Der Zugang zur Bildung ist der einzige Weg, den Hunger langfristig zu bekämpfen. Es dreht sich einem doch der Magen um, wenn man daran denkt, dass in derselben Minute, in der du frühstückst, Kinder sterben, weil sie nichts zu essen haben. Jeder kann helfen“, empört sich Papis.

Auf die Frage, ob er einen völlig neuen Typus des männlichen Models verkörpert antwortet er lachend: „Ich denke, dass diese Frage lieber andere beantworten sollten. Vielleicht ist es eher so, dass ich exklusive Mode auf eine passioniertere Art und Weise präsentiere als durchschnittliche, männliche Models.“

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